KREISVERBAND CUXHAVEN

25.05.2021

Flugplatz wird zum Parkplatz

Kein Flugverkehr - dafür werden "nichtbeschäftigte" große Maschinen hier geparkt

„Endlich die Realität anerkennen und als Gesellschafter aussteigen - diese Forderung wiederholen wir gegenüber dem Landkreis und der Stadt Cuxhaven sowie der Gemeinde Wurster Nordseeküste“, so Elke Roskosch-Buntemeyer, Kreissprecherin der Grünen. Nachdem sich nun die Firmen OLT und DL Helicopter zurückziehen, wird der Flughafen lediglich von den Sportflieger*innen oder als Parkplatz für nicht-beschäftigte größere Maschinen genutzt. Immer wieder sei von denjenigen, die den Flughafen bei jeder kleinsten Aktivität umjubelten, dessen Bedeutung hervorgehoben worden, so die Grünen, die gleichzeitig kritisieren, dass SPD und CDU im Kreis noch vor wenigen Tagen den Flugplatz als unverzichtbar einstuften. Dabei ist das Finanzgebaren und die Höhe der tatsächlichen Verluste der Flughafenbetriebsgesellschaft (FBG) intransparent – trotz der jährlichen Landkreis-Zuschüsse in Höhe von 300000 Euro und des Baus der Halle, finanziert durch den Landkreis. „Wir begrüßen es, wenn Landkreisverwaltung und Aufsichtsrat nun die Bilanzen einer genauen Prüfung unterziehen und transparent die Kosten und Risiken darlegen. Denn wir haben viele Fragen zu den einzelnen Jahresabschlüssen. Auch ist die Höhe der aufgelaufenen Verbindlichkeiten nicht nachvollziehbar dargestellt“, heben Eva Viehoff und Marianne Peus von der grünen Kreistagsfraktion hervor. Und weiter betonen die Grünen, dass die reine Nutzung als Sportflughafen in keiner Weise die Subventionierung durch öffentliche Haushalte rechtfertige. Marianne Peus sagt deutlich: „Der Gegenstand des Unternehmens Flughafenbetriebsgesellschaft (FBG) "Durchführung eines zivilen Flugbetriebs" ist nicht mehr gegeben, wenn kein Flugbetrieb stattfindet“. Die Grünen weisen auch auf die zum Teil prekäre Situation der Haushalte beim Kreis und in den Kommunen hin. Diese Sachlage birgt daher sehr hohe Risiken für das eingesetzte Kapital. So belaufen sich die Einlagen des Landkreises, der Stadt Cuxhaven und der Gemeinde Nordholz auf über 1,2 Mio € plus noch weit höherer Verlustvorträge.

Können sich wirtschaftlich selbst größere Flughäfen, nämlich Regionalflughäfen (ab 200 Tausend Fluggästen pro Jahr) nicht halten und sind von staatlichen Beihilfen abhängig, so sei das finanzielle Desaster von Nordholz nicht verwunderlich, meinen die Grünen. „Und dies bereits vor der Corona-Zeit.“ Der Trend zu größeren Flugplätzen, die sich in 100 Bahnminuten Fahrtzeit erreichen lassen, werde sich fortsetzen.

„Es ist Zeit, vom Traum des Flughafens Nordholz, den viele noch hegen, Abschied zu nehmen. Eigentlich ist beim Betrieb des Flugbetriebs keine Gewinnerzielungsabsicht erkennbar und wie hoch die verlorenen Steuergelder sind, wird sich herausstellen“, so Wolfgang Steen im Kreisvorstand der Grünen. Die Grünen betonen nochmals: selbst eine rechtssichere, einwandfreie Genehmigungsbasis für den Flughafen Nordholz fehle – siehe die nicht-stattgefundenen Mallorca-Flüge. „Der Aero Club Bremerhaven wird erklären müssen, warum er 2400 m Betonpiste benötigt und nicht, wie die Helgolandflieger, den Sportflugplatz Nordholz/Spieka mit seiner Rasenpiste nutzen kann“, so Marianne Peus.

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