KREISVERBAND CUXHAVEN

17.03.2022

Grüne: Zu wenig Engagement des Landes für den Küstenschutz und die Tideelbe

Die Grünen im Landkreis Cuxhaven und ihre Landtagsabgeordnete Abgeordnete Eva Viehoff hatten kürzlich über zwei Anfragen in Hannover Auskünfte der Landesregierung zum Küstenschutz  und zum Sedimentmanagement an der Tideelbe erhalten.  

Danach soll es für die Hochwasserschutz-Anlagen aller Nord-Bundesländer ein auf den Klimawandel bezogenes Vorsorgemaß von einem Meter mehr geben. In Niedersachsen stehen pro Jahr etwa 61  Mio. Euro im Jahr  für den Küstenschutz zur Verfügung, wovon 70 %  Bundes- und 30% Landesmittel sind.

 „Die Stellungnahmen des Stader Landrats und der Bundesregierung sehen anders aus. Diese machen deutlich, dass für eine ausreichende Hochwasservorsorge Deicherhöhungen von 1,5 – 2  Meter und Verbreiterung der Deichfüße bis 50 Meter nötig sind,“ macht Viehoff deutlich und weiter „die Elbvertiefung wird von der Landesregierung als nur geringfügige Mitursache für Küstenschutzmaßnahmen angesehen. Die immer höheren Sturmflutwasserstände gerade im Hamburger und Stader Elbegebiet, zuletzt war beim Orkan am 19. Februar 2022 mit +3,75 m in Hamburg fast ein Meter mehr gemessen worden als in Cuxhaven (+2,80 m), sprechen eine andere Sprache!  Die Bewertungen der Landesregierung sind unzureichend und die Mittel für den Küstenschutz fallen deutlich zu gering aus.  Vor allem an der Tideelbe von Cuxhaven bis zum Alten Land gebe es deutlich höhere Bedarfe für Verstärkungen der Deiche, stellt Viehoff weiter fest.

Beim Sedimentmanagement fordert Eva Viehoff ebenfalls mehr Engagement des Landes. Sie erwartet juristische Schritte Niedersachsens gegen die Pläne Hamburgs zur Verbringung von belastetem Hafenschlick bei der Insel Scharhörn. In hohem Maße sind durch die Verdriftung dieser Sedimente auch niedersächsische Naturschutzgebiete und der Nationalpark Wattenmeer betroffen. Gleichzeitig müssen auch die lt. Auswirkungsprognose deutlich erhöhten Verbringungs-Mengen am „neuen Lüchtergrund“ zurückgenommen werden. Dieser liegt noch näher an den Schutzgebieten und der Cuxhavener Küste. „Es müssen endlich gemeinsam mit Hamburg Wege gesucht werden, die Kreislaufbaggerei zu beenden und größere Anteile des Schlicks an Land zu verwenden,“ fordert Viehoff. Dabei ist auch eine Verbindung mit Küstenschutzmaßnahmen denkbar. Gleichzeitig muss, zur Reduzierung der Baggermengen, die Elbvertiefung in Teilen zurück genommen werden.

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Kleine Anfrage Deichbau

Kleine Anfrage Deichbau
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Elbe-Schlick vor Cuxhaven - Sedimentsmanagement