KREISVERBAND CUXHAVEN

21.12.2022

"Nein zu Scharhörn" - die Entscheidung ist durch

Es ist geschafft: Vor Scharhörn wird nicht ab Januar nächsten Jahres verklappt. Die Wirtschafts- und Umweltminister sowie die Hamburger Senator*innen konnten eine gemeinsame, geeinte Lösung präsentieren: weiterhin Verbringung zur Tonne E 3 vor Helgoland und gemeinsame Suche nach neuen, geeigneten Schlickdeponien in der Nordsee. Das ist ein großer Erfolg für uns hier an der Küste! Eine gute und langersehnte Nachricht für das Cuxhavener Wattengebiet und für das Elbästuar. Lange sah es so aus, dass Hamburg seine selbstherrliche Planung vor Scharhörn zu verklappen realisieren würde (mit dem Argument, das sei ja Hamburger Gebiet und so seien sie legitimiert). Aber nun können wir sehen: Der Protest von Bürgerinnen und Bürgern, von Initiativen, von Räten und nicht zuletzt die Klagedrohung der anderen Küstenländer haben diese Entscheidung mit auf den Weg gebracht. „Scharhörn ist vom Tisch – das ist ein erster Erfolg“.

Im nächsten Jahr  wird der Kampf weitergehn. Denn es gibt noch viel zu tun, um dem ökonomische und ökologische Desaster der Elbverteifung ein Ende zu bereiten. -   Die Kosten der Baggerei werden erst einmal weiter steigen und die Eingriffe in die Elbe und das Leben im Fluss werden weitergehen, die ökologischen Schäden werden mehr und mehr, der Fluss wird nicht in Ruhe gelassen. Vor Kurzem wurde gemeldet, dass die Tiefe, die durch die 9. Elbvertiefung angestrebt wurde, nicht gehalten werden kann. Einige wenige  Stichpunkte seien genannt: instabile Böschungen, Verlandungen von Flachwassergebieten und kleinen Häfen, weiteres radikalisiertes Tidegeschehen. Und das alles vor dem Hintergrund, dass immer mehr Hinweise erfolgen, dass die Tiefe nicht benötigt werde (letztens in einem Leserbrief von Herrn Schroh, dass nur ein Schiff mit Mehrtiefgang im September die Elbe passierte; siehe Studie von Olaf Specht, der die Kosten miteinbezieht und berechnet, dass jede Passage für Schiffe mit Mehrtiefgang in 2021 eine halbe Mio € Subventionen = Baggerkosten verursachten). Dies sind alles Argumente, die die Einschätzung „die Elbvertiefung ist ökologisch und ökonomisch gescheitert“ bestärken und andere Wege zur Sicherung des Hamburger Hafens nötig machen.

Zu hoffen ist, dass sich in absehbarer Zeit eine realistische Einschätzung hinsichtlich der Elbvertiefung und -baggerei durchsetzt – nehmen wir die „Nichtverklappung vor Scharhörn“ als ersten Schritt und ersten großen Erfolg.

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Rubrik: Themenschwerpunkte: Nordsee & Elbe & Weser