KREISVERBAND CUXHAVEN

14.11.2022

Grüne: Die Bagger-Intensität in der Elbe muss jetzt deutlich verringert werden!

Elb-Mahnwache November 2022, hier Walter Rademacher und Christof Lorenz

Vor dem Hintergrund der vom WSA Elbe-Nordsee veröffentlichten Bekanntmachung zu geringeren Solltiefen in der Elbe ab 1.12.22 fordern die Cuxhavener Grünen eine deutliche Herabsetzung der aktuellen Bagger-Intensität in der Tideelbe und deren Mündungsgebiet vor Cuxhaven. Sie sehen ebenso wie der Sprecher des regionalen Bündnisses gegen Elbvertiefung  Walter Rademacher, in der Bekanntmachung einen Offenbarungseid für die gescheiterte Elbvertiefung. Dies wurde auch bei der Mahnwache am vergangenen Freitag verdeutlicht, die mit etwa 40 Teilnehmer* innen gut besucht war.       

Bereits im Sommer 2022 gab es erste Belege dafür, dass die Ausbaumaße der 9. Elbvertiefung technisch nicht haltbar sind und in der im Januar freigegebenen vertieften Fahrrinne immer mehr Abschnitte mit Mindertiefen für die Großschiffe ausgewiesen werden mussten. Gleichzeitig stiegen die Mengen an Schlick in der gesamten Tideelbe immer weiter an. - Die Elbvertiefung ist ökologisch und ökonomisch gescheitert - dieses Fazit wird von immer mehr Menschen mitgetragen. Es ist zeit, umzusteuer.

Großes Unverständnis haben die Grünen zu Äußerungen aus der Hamburger Hafenbehörde, die Probleme jetzt durch zusätzliches Baggern lösen zu wollen. Das würde den ökologischen Schaden an der Elbe, der jetzt schon eingetreten ist, noch größer machen und zu weiteren Zusatz-Kosten in Millionenhöhe führen.  Der klimabelastende Schadstoffausstoß der Baggerschiffe käme noch hinzu.  

Die Grünen fordern eine deutlich verringerte Bagger-Intensität in der Elbe. Als Orientierung sehen sie die Maße von vor der 9. Elbvertiefung an. Gleichzeitig erwarten sie, dass Hamburg jetzt eine Hafenkooperation eingeht, besonders für die Großcontainerschiffe. Als Erfolg bewertet der Ortsverband auch die erreichten Aussagen des Koalitionsvertrages in Niedersachsen, der solche Hafenkooperationen stützt und sich gleichzeitig klar gegen weitere küstennahe Verklappungen von Hafenschlick ausspricht. An Hamburg und dem Bund richten sie die Forderung, entsprechende Planungen bei Scharhörn und am Neuen Lüchtergrund vor Cuxhaven umgehend zu beenden und Gespräche zu einem länderübergreifenden Konzept für die Schlickbehandlung aufzunehmen.    

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