Im Gespräch: gruppe Grüne Elbe mit Grünen und SPD-Abgeordneten
Von rechts: Jan-Hendrik Sibberns, Kassierer – Andrea Prieß, Vorsitzende – Adelgunde von Rönn, Vorsitzende
Elb-Mahnwache November 2022, hier Walter Rademacher und Christof Lorenz
Mahnwache in Dorum
Kahlschlag an der Aue
Vorstand: H. Meier, R. Faber und F. Möller-Engelhart
Karen Lingner-Bahr
von der A 22-Protest-Radtour
Nein zur Elbvertiefung!
Karen-Lingner-Bahr und Werner Hahn übergeben die Unterschriften
S-Bahn und Straße mit Laubengrundstück - gesehen in Berlin
"Mönch" im Gespräch
Seit einigen Monaten bewegt ein Vorhaben des LIDL-Konzerns die Otterndorfer Bevölkerung. Die hiesige Filiale soll abgerissen und auf vergrößertem Grundstück, mit etwas erweiterter Verkaufsfläche, neu errichtet werden.
Für viele ist es nicht leicht nachzuvollziehen, dass ein großer Lebensmittelkonzern selbstverständlich die "unternehmerische Freiheit" hat, zwecks Verkaufsraumerweiterung und Modernisierung, ("die letzte Modernisierung liegt ja schon 10 Jahre zurück!") sich in ein lange bestehendes Wohngebiet "hineinzufressen".
Tatsächlich hat ein Investor als vorbereitende, einleitende Maßnahme mehrere, seit vielen Jahren bebaute und bewohnte Grundstücke aufgekauft und will die noch völlig intakten sechs Wohneinheiten abreißen lassen, um dann die Flächen an den Konzern zur gewünschten Erweiterung verpachten zu können. Die Nelkenstraße, in der sich vor 35 Jahren junge Familien niedergelassen haben - mit Absicht und voll bewusst der ruhigen Lage - soll nun um einen wesentlichen Anteil zurückgebaut und teilweise in ein Gewerbegebiet umgewidmet werden: Menschen, die hier nie wegziehen wollten, bekamen die Kündigung. Nach dem Motto: "Ihr findet schon 'was Adäquates"!
Eine ca. 2,50 Meter hohe Abgrenzungsmauer soll den verbleibenden Bewohnern der Rest-Nelkenstraße den Lärm fernhalten und die Aussicht verschönern. Dem am Rande betroffenen Bürger gehen einige Fragen durch den Kopf.
Mit der Otterndorfer "Altstadtgestaltungssatzung" werden Hausbesitzern viele Vorschriften für die Gestaltung ihrer Hausfassaden gemacht, zum Schutz des Gesamtbildes der historisch gewachsenen Architektur. - Sollte der Otterndorfer Stadtrat nicht auch zum Schutze seiner BürgerInnen aktiv werden? Weshalb kann einem international agierenden, milliardenschweren Konzern nicht abverlangt werden, auf seinem vorhandenen, nicht ganz kleinem Grundstück, einen Baukörper zu errichten, der dieses Grundstück optimal ausnutzt und gleichzeitig die gewachsenen Strukturen der benachbarten Wohnbebauung respektiert? (Zur obligaten Umweltverträglichkeitsprüfung gehört auch das Durchspielen einer 'Nullvariante': Verkaufsraumveränderung im Bestand, ohne Neubau!)
Seit vielen Jahren wird der Niedergang des Einzelhandels, das Aussterben von Fachgeschäften in Otterndorf und auch in den Nachbardörfern beklagt: von der Verwaltung, den Ratsmitgliedern, den Gewerbevereinen, den BürgerInnen. Gleichzeitig geht die Genehmigungsserie für Aus- und Erweiterungsbauten der Filialen weniger großer Handelsunternehmen munter weiter. Es dreht sich die Spirale: Verkaufsflächenerweiterung bei den vier Großen, Schrumpfen des Fach- und Kleinhandels, Bestellung eines neuen "Wirtschaftsgutachten" durch den ratlosen Otterndorfer Stadtrat, Diskussion darüber, Ablegen in Schubladen; neue Anträge auf Flächenerweiterungen, positive Bescheidungen, ... und immer so weiter. Dass in der Bevölkerung die Politikverdrossenheit zunimmt, verwundert eigentlich nicht sehr.